Spiegelbild – Haarschnitt spenden, Freude schenken
Spiegelbild nennt sich das bundesweit einmalige Frisuren-Spendenprojekt in Ravensburg. Gemeinsam mit der Friseur-Innung Ravensburg realisiert die Stadt Ravensburg dieses Leuchtturm-Projekt. Kundinnen und Kunden haben bei ihrem Friseur-Besuch die Möglichkeit, Haarschnitte – ganz oder teilweise – für Bedürftige zu spenden. Denn Armut sollte nicht am Aussehen erkennbar sein, eine würdevolle Erscheinung in der Öffentlichkeit ist von hoher Bedeutung. Die Verteilung der Spenden in Form von Gutscheinen übernimmt die in Ravensburg gut eingeführte Ticket-Tafel der Freiwilligenagentur Ravensburg. Und wir vom d-werk übernahmen die Entwicklung des Namens, des Markenbildes und die Gestaltung sämtlicher Maßnahmen, um das Frisuren-Spendenprojekt über die Friseurgeschäfte bekannt zu machen und dort Interesse zu wecken.
Der Spiegel ist dabei nicht nur wesentliches Medium, um das Thema zu vermitteln. Er ermöglicht eine inhaltlich sehr stimmige Interpretation: Zunehmende Bedürftigkeit ist ein Spiegelbild unserer Gesellschaft, nach dem Haarschnitt freut man sich wieder am eigenen Spiegelbild, wer andere am Wohlstand teilhaben lässt, schaut guten Gewissens in den Spiegel. Das Markenzeichen folgt dieser inhaltlichen Vorgabe konsequent: Zwei unterschiedliche Menschen schauen sich im Spiegel an, beide benötigen einen Haarschnitt. Mit einem Haarschnitt werden zwei Frisuren realisiert, eine herzliche Verbindung zwischen den beiden Menschen wird hergestellt. Haarschnitt spenden – Freude schenken! Mit grafischer Finesse wird diese Herzenssache auch bei den Anwendungen fokussiert – durch das ausgestanzte Herz im Spiegel-Aufkleber oder die Herzen auf Folder, Danke-Beleg und Gutschein, die mit Spiegel-Folie kaschiert sind.
Für die am Projekt teilnehmenden Friseurinnen und Friseure wurde ein spezielles Package geschnürt, das alle Maßnahmen beinhaltet, um das Projekt in ihren Geschäften zu platzieren und darüber zu informieren – unaufdringlich, einfach und aufmerksamkeitsstark. Dort werden auch die Spenden gesammelt und an die Ticket-Tafel weitergeleitet. Diese erstellt daraus Gutscheine für die Bedürftigen – Haarschnitte für Damen, Herren und Kinder. Die Friseurinnen und Friseure führen dann die bei Ihnen gespendeten Haarschnitte auch selbst aus.
„Menschen ihre Würde zu bewahren oder zu geben, ist eine wichtige Aufgabe sozialer Arbeit. Daraus ist die Projektidee entstanden. Im Spiegelbild, nach einem frischen Haarschnitt, sieht man sich mit Freude und einem Lächeln. Dieses zu teilen wird nun mit einer Frisurenspende möglich. Das fühlt sich einfach gut an.“ meint Stefan Goller-Martin, Leiter des Amtes für Bildung, Soziales und Sport in Ravensburg.
Wir meinen das auch und wünschen dem Leuchtturm-Projekt viel Erfolg und große Strahlkraft weit über die Region hinaus! 2023 zeigte sich Manfred Lucha, Minister für Soziales, Gesundheit und Integration im Rahmen seiner Sommertour beeindruckt von der Initiative und und wünschte dem Projekt viele Nachahmer.