Treffpunkt: Dorfgeschichten
Wo kam man zusammen – wo trifft man sich heute? Wo wurde und wird sich ausgetauscht, gemeinsam gegessen, gefeiert, gelacht, getröstet? Wo werden Geschichten erzählt – und dann und wann auch Geschichte geschrieben? Was ist in Vergessenheit geraten – und was ist uns an Gemeinschaft heute wichtig? Was sind unsere Treffpunkte – und wer ermöglicht sie?
Für die Gemeinde Schlier haben wir das Projekt „Treffpunkt: Dorfgeschichten“ entwickelt und konnten es mit Förderung durch die LEADER-Aktionsgruppe Regionalentwicklung Württembergisches Allgäu im Sommer/Herbst 2023 erfolgreich umsetzen.
Ziel ist es, jene Orte und Anlässe ins Bewusstsein zu rücken, an denen Geselligkeit, Begegnung und Austausch stattfinden bzw. stattgefunden haben. Denn damit sind oder waren diese Treffpunkte für die Aufrechterhaltung einer intakten Dorfgemeinschaft von enormer Bedeutung. Oft wird erst durch den Wegfall deren großer Wert bewusst. Unter Mitwirkung von Ehrenamtlichen wurden fünf wesentliche Schlierer Treffpunkte betrachtet, ausgearbeitet sowie mit einer Stele vor Ort markiert: Dorfladen, Vereine, Dorfwirtschaften, Feste & Feiern sowie Schule & Schulzeit.
Die Ehrenamtlichen recherchierten zu den Themen, lieferten Texte oder Abbildungen. Wertvoll vertiefend sind die filmischen Aufzeichnungen von persönlichen Erinnerungen und Geschichten rund um diese Themenfelder – abrufbar über auf den Stelen integrierte QR-Codes. Hierfür waren wir mit einem mobilen „Erzählbänkle“ am Schlierer Bänklefest 2023 unterwegs, besuchten Personen vor Ort und initiierten Gesprächsrunden. So kamen z.B. unter der Leitidee „Vereint so vieles“ Vertreter*innen von sechs Schlierer Vereinen zu einer Gesprächsrunde in der Turn- und Festhalle Wetzisreute zusammen oder man traf sich in der ehemaligen Dorfwirtschaft Traube „Auf ein Bier in Schlier“.
Mit dem Projekt sollte auch das ehrenamtliche Engagement in der Gemeinde gezeigt und gefördert werden – und das ist gelungen: Insgesamt trugen 26 Bürger*innen durch Recherchen, Textbeiträge und O-Töne zu dem Projekt bei, verfolgten es mit großem Interesse oder gaben wertvolle Impulse für die Ausarbeitung.
Im Rahmen eines „Full Service“ übernahmen wir für „Treffpunkt: Dorfgeschichten“ die Ideengebung, das Projektmanagement, die Gestaltung und Kommunikation. Wir recherchierten, kontaktierten, sammelten O-Töne, verfassten Texte, realisierten Filmdrehs und führten Interviews.
Es war überaus spannend, Menschen an Punkten zu treffen, die für die Dorfgemeinschaft eine so hohe Bedeutung haben. Vielen Dank und gerne wieder auf ein „Bier in Schlier“.
Mobiles Erzähl-Bänkle 🙂
Die eigens produzierten Videos bereichern die einzelnen Themen, später abrufbar über einen QR-Code an den Stelen
Informativ wie unterhaltsam: Die Runde mit Vereinsvertreter*innen machte einmal mehr deutlich, wie wichtig das Engagement der Vereine für das Zusammenleben ist
Eine Stele an der Turn-und Festhalle in Wetzisreute informiert über das rege Vereinsleben im Ort
Dorfläden waren und sind wichtige Treffpunkte für eine dörfliche Gemeinschaft
Die Bedeutung der örtlichen Treffpunkte wird positiv hervorgehoben
Wichtige Treffpunkte waren und sind seit jeher die Dorfwirtschaften. Oft wird die Bedeutung solch unkomplizierter Treffpunkte erst bewusst, wenn sie nicht mehr exisiieren.
Wenn das Bier zu Dir kommt: Robert Michl und Reinhardt Schäfer vom Ankenreuter Brauwagenbier
Stephan Kämmerle vom d-werk im Gespräch mit Peter Ailinger über die ehemaligen Dorfwirtschaften in Schlier