Polizeirevier Ravensburg
10 Jahre lang trug und ertrug das Polizeirevier Ravensburg eine wenig rühmliche Auszeichnung der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG): Der Gebäudekomplex mit seinen Räumen für 150 Polizistinnen und Polizisten galt als das marodeste Polizeirevier in ganz Baden-Württemberg. In das Revier wurde inzwischen kräftig investiert und die Sanierungsarbeiten im Winter 2020 abgeschlossen. Das Schild mit der unschönen Auszeichnung wurde abmontiert.
Auch wir durften unsere Kompetenz in den Dienst der Polizei stellen und ermitteln. Im Auftrag von Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Ravensburg, haben wir das Signaletik-Konzept im Außenbereich und das Leit- und Beschilderungssystem in sämtlichen Gebäuden entwickelt. Basierend auf einer detaillierten Bestandsanalyse mit Betrachtung von sämtlichen relevanten Blickwinkeln galt es insbesondere die bislang fehlende Sichtbarkeit herzustellen und mit der Architektur in Einklang zu bringen. Dafür wurden zwei Stelen mit schlichtem Betonsockel und darauf installiertem, leuchtendem „Blaulicht“ errichtet.
Auch haben wir die Möglichkeiten, die der Bestand uns bietet, bestmöglich und kreativ genutzt. Kunst und Funktionalität werden vereint durch ein Vexierbild auf dem Gittertor zwischen Seestraße Nummer 11 und 13. Im Vorbeifahren oder -gehen taucht der Schriftzug auf und „verschwindet“ wieder. In der Nahsicht bleibt eine „Balkencodierung“. Um den öffentlichen Zugang zum Revier unmissverständlich zu markieren, wurde die Milchglasscheibe der Eingangstür beschriftet. Für das Leit- und Beschilderungssystem in den Gebäuden haben wir eigens einen Vignettenplan erstellt, der sämtliche Gebäude und Etagen des Revierkomplexes umfasst und eine rasche Orientierung ermöglicht. Integriert in einen Abrissblock kann er auch Besuchern mit auf den Weg gegeben werden. Zimmer und Räume sind mit rund 200 Tafeln – teilweise ausgestattet mit Piktogrammen – beschriftet.